Unser 1. Tauchurlaub führte uns nach Ägypten ans Rote Meer. Seinen Namen erhielt es von der zeitweisen Massenvermehrung einer Alge, die das Wasser wahrlich rot färbt. Mich würde interessieren, wer  das schon mal selbst gesehen hat - mail doch bitte- ich jedenfalls kenne dieses Bild nur aus dem Buch "Riff-Führer - Rotes Meer".

Gebucht hatten wir über Orca-Reisen (www.orca.de). Übrigens kann man ab sofort die Reiserücktrittsgebühren einsparen, wenn man als VDST-Mitglied über deren homepage (www.vdst.de) bucht!

Unser Ziel war El Qusier, die Unterkunft das Mövenpick Resort  und die Tauchbasis von Subex. Wir glaubten nach eingehenden Informationen aus Internet und im Tauchverein tsf-dachau, dass dies unseren Ansprüchen als Tauchanfänger (Bronze VDST, 22 Tauchgänge) entsprechen würde. Und wir wurden in keiner Weise enttäuscht. Was das Mövenpick-Resort und die Tauchbasis von Subex versprechen, halten sie auch:

Mövenpick-Resort el Qusier:  
-sehr gute Unterbringung in arabisch elegant eingerichteten Bungalows
-Taucher wohnen bevorzugt in Strandnähe, damit der Weg zur Tauchbasis möglichst gering ist (die Wege können in der weitläufigen Anlage mitunter doch sehr lang sein)
-sehr reichhaltiges Frühstücks- und Abendbüffet
-eine Oase der Ruhe 
- vom Fitness-Raum, Tennisplatz, Squash-Plätze, Wellness-Center
-angeboten werden: Jeep-Safaris, reiten, biking, tauchen, schnorcheln, Ausflüge
Subex-Tauchbasis:
- traumhaftes Hausriff
- Betreuung, die ich mir nicht besser vorstellen kann, sowohl von den guides als auch von dem ägyptischen Personal   

Montag, 27.5.:

Nach dem Flug (ab München um 6.00 morgens) mit herrlicher Sicht über die Alpen, das Mittelmeer, an Kreta vorbei, erschien im Fenster das afrikanische Festland. Wir landeten in Hurghada. Von oben konnte man bereits sehen, dass an einem Riff jede Menge Boote festgemacht hatten und sich unter Wasser wohl "einige"  Tauchergruppen befanden. Der Pilot flog extra eine Schleife, damit ich diese Aufnahme machen konnte (na ja, es war wohl der Wind, der ihn dazu zwang).
Am Flugplatz konnten wir gleich am eigenen Leib erleben, was uns andere zum Thema 'Bakshisch' schon erzählt hatten. Die Reiseleiterin hatte uns  gewarnt, das Gepäck aus der Hand zu geben, denn für einige Meter wollten die Ägypter mindestens einen Euro und man wurde an den nächsten Helfer weitergereicht, der dann natürlich wieder die Hand aufhielt.  Manche wollten auch 'nur' tauschen -Münzen gegen Scheine; dabei ist man aber gut beraten, nachzuzählen, denn sicher fehlen bei dem 'Tausch' einige Euro! Kugelschreiber aus Deutschland wären auch sehr gefragt gewesen - wir hatten aber keine überzähligen Exemplare dabei.
Die Fahrt in einem klimatisierten Kleinbus nach Quseir (findet sich übrigens auch Qusier geschrieben) dauerte ca. 2 Stunden.
Im Mövenpick Resort wurden wir freundlich mit einem feuchten Tuch für die Hände und einem Softdrink für den Magen begrüßt und wir bezogen gleich unser Zimmer.

Dienstag, 28.5. - Sonntag, 2.6.:

Obwohl das Hotel jede Menge von Aktivitäten anbietet (siehe oben), war der Ablauf in den nächsten Tagen bei uns immer ähnlich:
frühstücken - tauchen - ausruhen - tauchen - ausruhen - Abendessen. 
Klingt langweilig, war es aber für uns, die zum ersten Mal im Meer tauchten, nicht!

Norbert von der Tauchbasis machte mit uns am Dienstag den Welcome-Dive und zeigte uns dabei schon die viele Schönheiten des Hausriffs. Wir hatten zwar schon noch  viel mit uns selbst zu tun, aber das sollte sich im Laufe der Woche sehr bessern. Am Ende ging Sepp mit 7 kg Blei und ich mit 6 kg ins Wasser, was heißt, dass wir mit dem Tarieren viel besser zurechtkamen. Unsere 7mm-Halbtrocken-Anzüge, die wir auf Anraten von vielen (an dieser Stelle Danke für die Antwort von Fam. Dotzauer!) an hatten, fand ich o.k. Sepp war es darin fast zu warm: er machte immer den Reißverschluss auf und tauchte auch ohne Kopfhaube.
Wir tauchten immer zu zweit mit guide (man zahlt gleich viel pro Person, egal wie viele Taucher dabei sind; Höchstzahl ist vier).
Jeder guide zeigte uns wieder andere Besonderheiten und Tiere am Hausriff in der Quadim-Bay. Astrid führte uns in eine kleine Höhle, mit Norbert haben wir einen Zackenbarsch gesehen, Rahel zeigte uns insbesondere die Kleinigkeiten im Sand: eine Moses-Seezunge, eine Partner-Grundel, mit Juerg fuhren wir im Zodiak raus. Das ganze Team ist super und sehr umsichtig. Z.B. bliesen einmal unsere Oktopusse ab, wir tauchten nochmals auf, bekamen Ersatz von der Basis und unsere Teile wurden bis zum nächsten Tauchgang von Norbert neu eingestellt. Sepp hatte anfangs Schwierigkeiten mit seiner Taucherbrille, die undicht war und das Ausblasen funktionierte nicht gut. Aber das lag wohl an der Sonnencreme im Gesicht. (Tipp: Sonnencreme macht die Maske undicht!) Die Ägypter auf dem Steg waren wirklich immer um uns besorgt: die Flaschen anschließen; ins Jacket helfen; die Flossen anlegen; vor dem Sprung ins Wasser darauf achten, dass das Jacket aufgeblasen ist; ... Service wird hier groß geschrieben!
Wie gesagt  betauchten wir unermüdlich  das Hausriff: mal rechts, mal links, mal in der Mitte raus, einmal mit dem Zodiak raus und ein 60 Min-Tauchgang zurück. Die Sicht war nicht ganz so bombastisch, wie ich es mir vorgestellt hatte; teilweise eher wie in unseren heimischen Seen: ca. 10m. Das lag am Wetter: es war meist starker Wellengang (gelbe Beflaggung am Strand) und deshalb wirbelte es den Sand etwas auf. Gesehen haben aber wirklich genügend; man konnte sich wie in einem Aquarium fühlen: Gelbstreifen-Meerbarben, Falterfische, Kugelfische, Kofferfische, Dreibinden-Preußenfische, Papageienfische, Doktorfische, Moses-Seezunge, Federschwanz-Stechrochen, Röhrenwürmer, Griffel-Seeigel.

 

Montag, 3.6.:

Rückflug Hurghada - München